Nein, das ist wohl kein Aprilscherz, denn wir haben November

Mit Bestürzen habe ich die Information von der sofortigen Freistellung des langjährigen Geschäftsführers der Deutschen Schachjugend aufgenommen und kann eine derartige Personalpolitik nicht nachvollziehen.
Aus meiner Erfahrung in der Landesschachjugend Sachsen-Anhalt sind die anstehenden Vorstandsaufgaben ohne eine funktionierende Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer innerhalb des Ehrenamtes kaum zu bewältigen.
Die Aufgaben und Projekte der Deutschen Schachjugend sind da im Vergleich zu unseren Vorhaben um Einiges größer und bedeutender. Und hier soll es ohne Geschäftsführer funktionieren?
Wer kam auf diese wahnwitzige Idee?

Für verschiedene Projekte wurden in den letzten Jahren (meist mit Beteiligung des langjährigen Geschäftsführers Jörg Schulz) Konzeptionen entwickelt und mit Hilfe von vielen verschiedenen interessierten Schachfreunden umgesetzt. Beispielsweise seien da aus meiner Sicht nur die großen Meisterschafts-Events der Deutschen Schachjugend genannt.
Nun wurde dieser Geschäftsführer ohne Nennung triftiger Gründe mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben enthoben und soll gekündigt werden?
So einige Fragen kamen mir beim Lesen dieser Informationen sofort in den Sinn:

      -          Warum, weshalb, weswegen? – Ist das überhaupt möglich, denn in der Satzung ist die 
       Eigenständigkeit der DSJ verankert?
-          Wie sollen die angestoßenen Projekte weitergeführt werden?
-          Wer soll hier die anstehenden Arbeiten abfangen?
-          Wer soll auf dieser Position Nachfolger werden – und das ohne Einarbeitung/Übergabe?

Der nächste Blick ging auf den Kalender, aber: „Nein, das ist wohl kein Aprilscherz, denn wir haben November“. Noch immer bin ich geschockt und die Fragezeichen wollen kein Ende nehmen.
Die sofortige Freistellung des Geschäftsführers steht aus meiner Sicht einer sofortigen/fristlosen Kündigung gleich, welche nur beim Vorliegen sehr schwerer Vorwürfe möglich ist. Ohne Kenntnis weiterer Informationen möchte ich mich nicht zu Spekulationen oder einem Urteil verleiten lassen.
Ich hoffe aber auf schnellstmögliche Aufklärung, denn dieser „Zustand der Ahnungs- und Hilflosigkeit“ behindert mich auch in meiner Arbeit im Vorstand der Landesschachjugend Sachsen-Anhalt.
Eines kann ich auf jeden Fall auch aus meiner Erfahrung innerhalb meines Bundeslandes sagen:
„Engagierte Ehrenamtler wachsen nicht auf Bäumen. Sie zu finden ist die eine Sache – sie dauerhaft für die Arbeit zu gewinnen ist dann noch um Einiges schwieriger.“

Mit schachlichen Grüßen

Andrea Brüggemann
stellvertretende Vorsitzende der Landesschachjugend Sachsen-Anhalt