Der gestrige Samstagmorgen begrüßte 24 schachbegeisterte Grundschülerinnen und eine heimische Vorschülerin im mystisch vernebelten Staßfurt. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt erahnen, dass im Berufsförderungswerk eines der spannendsten Grundschulturniere aller Zeiten bevorstand. Eigentlich sollten auch die WK M und die WK II in Staßfurt ausgetragen werden, doch mangels Meldungen wurden diese Wettbewerbe kurzfristig abgesagt. Hierzu werden wir zu einem späteren Zeitpunkt noch weiter Informationen bekanntgegeben. 

Insgesamt hatten sich sechs Grundschulmädchenmannschaften angesagt. Da die Mannschaft der Evangelischen GS Magdeburg aufgrund zahlreicher Ausfälle nur zu dritt antrat, wurde kurzerhand Fiona Beck als „Ergänzungsspielerin an Brett 4“ verpflichtet. So konnte jedes Mädchen spielen und Fiona schon mal schnuppern, was „Grundschulmädchenmeisterschaft“ bedeutet. Sie genoss das sichtlich und erspielte sich schließlich aus 5 Runden insgesamt 3 Punkte und eine Ehrenurkunde. An Brett 4 hätte dieses Ergebnis zu Platz 3 gereicht!

Gespielt wurden 5 Runden jeder gegen jeden mit 25 Minuten + 10 Sekunden pro Zug. Dass die neue Zeitzugabe sinnvoll war, bewies gleich die erste Runde. Im Spiel zwischen der GS Tollwitz und der Dreisprachigen Internationalen Grundschule Magdeburg schaffte es Mia an Brett 1 gegen Viktoria dank der Zeitzugabe in Zeitnot ein wunderschönes Mattbild mit Springer, Läufer und ihrem Turmpaar auf das Brett zu zaubern und somit den knappen Mannschaftssieg für ihr Tollwitzer Team zu sichern.

Die Erst- und Zweitklässlerinnen der DIG ließen sich aber nicht von diesem Spiel aus der Ruhe bringen und starteten ab Runde 2 eine grandiose Aufholjagd. Die GS Hegelstraße aus Magdeburg fegten sie regelrecht vom Brett. Lediglich an Brett 4 mussten sie ein Remis hinnehmen, während die Evangelische GS Hettstedt, welche im letzten Jahr Vizemeister der WK GSM gewesen war, ordentlich ins Straucheln kam. Gegen das zweite Erst- und Zweitklässlerinnenteam im Wettbewerb, die GS Am Glacis aus Magdeburg, sah es lange nach einer großen Sensation aus. Doch an Brett 4 konnte Frieda ihren Doppelturmvorteil gegen Lea nicht zum Mannschaftsremis verwerten und konnte am Ende mit dem Einzelremis sehr glücklich sein. Patt! 2,5:1,5 für Hettstedt. Somit gingen die GS Am Glacis und die DIG punktgleich in das wegweisende Duell. Und auch hier schraubten die AG- Frischlinge von der Glacis in der Frühphase der Begegnung an einer kleinen Überraschung. Lange sah es nach einem Sieg aus, doch die erfahrenen DIG- Mädchen, die zum Teil auch an der LJMM u12w und der LJMM u10 teilgenommen hatten, konnten mit ihren Endspielkünsten schließlich die Begegnung noch zu ihren Gunsten drehen und sammelten in 5 Minuten 3 Türme und zwei Damen ein. Aus dem zwischenzeitlichen 1:3 wurde schlussendlich ein 3:1 und es wurde langsam deutlich, dass dieses Turnier in der letzten Runde auf den Höhepunkt hin kulminieren würde.

Nach Runde 4 standen Tollwitz (8 MP, 14 BP), Hettstedt (6 MP, 11 BP) und die DIG nach ihrem Sieg über Hettstedt (6 MP, 11 BP) an der Spitze der Tabelle. Es war klar, dass jedes dieser Teams eine Medaille abgreifen würde. Doch wer welche bekommen sollte, entschied sich erst im allerletzten Zug des Turniers. In der vorletzten Partie machte Viktoria für die DIG gegen die Evangelische GS Magdeburg das 4:0 klar. Nun waren die großen Mädchen unter Zugzwang.

Es blieb die Partie zwischen Leni (Hettstedt) und Lea (Tollwitz). Lange sah es nach einem Remis aus, bis das Damenendspiel schließlich zugunsten von Leni kippte. Erst musste Lea ihre Dame geben, dann begann eine Treibjagd mit Springer, Turm und Dame gegen ihren König, der mitunter nur noch ein Ausweichfeld hatte. Pattgefahr stark erhöht. Ein Remis hätte aufgrund des direkten Vergleiches aus Runde 1 den Tollwitzer Mädels den Landesmeistertitel beschert. Hettstedt konnte maximal noch Silber holen zu diesem Zeitpunkt. Und genau das passierte!
Schließlich musste Leas König auf die achte Reihe flüchten, und mit einem Diagonalzug der Dame von a5 nach d8 gelang Leni schließlich das erlösende Matt.

Dies bedeutete Gold für die Erst- und Zweitklässlerinnen der DIG, welches sie gleich zweimal (Hauptwertung und Sonderwertung Klasse 1+2) von ihrer neuen Referendarin in der Klasse, der LSJ- Mädchenschachbeauftragten Jessica Pabst, entgegennehmen durften. Silber gab es für die Evangelische GS Hettstedt und Bronze für Tollwitz. Ein halber Brettpunkt Vorsprung war es schließlich für die DIG- Mädchen Viktoria, Aurelie, Magdalena und Anni, die nun im Juni bei der Deutschen Schulschachmeisterschaft der Grundschulmädchen in Bad Hersfeld starten dürfen und auch ihr Startrecht im offenen Landesschulschachfinale der Grundschulen teilnehmen wollen.

Die Hettstedterinnen und Tollwitzerinnen, die am Ende nur der direkte Vergleich trennte, können auf einen Freiplatz in Bad Hersfeld und beim Landesschulschachfinale der Grundschulen hoffen. Und auch Platz 4 freute sich schließlich noch, denn die tapfer kämpfenden Glacis- Mädchen dürfen sich über einen Startplatz im Landesschulschachfinale der 1. und 2. Klassen im Februar freuen und sich dort mit den 5 Regionalbezirksmeistern messen. Eventuell gelingt ja darüber noch die Qualifikation zur Deutschen Schulschachmeisterschaft der 1. und 2. Klassen in Willingen, wer weiß.

Die lustigste Situation übrigens fabrizierten Erstklässlerin Helena (GS Hegelstraße, 3,5 Punkte) und die oben schon erwähnte Fiona, die beide ein tolles Turnier spielten.Völlig entkräftet hingen sie in Runde 4 über ihrem Brett und auch ihre Könige hatten offenkundig keine Lust mehr, weiterzulaufen und hatten sich gefangen nehmen lassen. Beide hatten sie sich in ein Schach begeben, was von der Gegnerin unbemerkt geblieben war. Der König von Fiona war sogar von Läufer und Turm angegriffen, während der von Helena „Treppenmatt“ war. Auf die Frage des Schiedsrichters, was das denn nun bedeuten würde, wussten beide erstmal nicht so recht, was sie antworten sollten und erfuhren schließlich dass die Könige in so einem Fall freundschaftlich Hand in Hand vom Brett gehen und für die nächste Runde ihre Gedanken sammeln. Remis! Beide waren zufrieden.

Irgendwie war diese Stellung auch ein Spiegelbild des Turnieres selbst, welches von der SG Einheit Staßfurt unter Federführung von Andreas Mann und seinem Team liebevoll organisiert worden war. Es war geprägt von Teamgeist und Hilfsbereitschaft. Die großen Mädchen akzeptierten die Kleinen und staunten teilweise nicht schlecht, wie doll sie sich gegen diese anstrengen mussten, bzw. wie sie von ihnen zusammengeschoben wurden. Bleibt zu hoffen, dass auch in den nächsten Jahren diese wundervolle Atmosphäre bestehen bleibt.WhatsApp_Image_2023-11-18_at_20.40.01.jpegWhatsApp_Image_2023-11-18_at_20.40.01_1.jpeg

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